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Kapellenweg Engelbergertal

Der wunderschöne lokale Route «Kapellenweg» beginnt im Dorf Wolfenschiessen auf 510 m ü.M., wo sich die römisch-katholische Pfarrkirche «Maria Geburt» befindet. Gleich daneben steht das Beinhaus, wovon aus die Route Richtung Oberrickenbach führt.

Auf halbem Weg nach Oberrickenbach (894 m ü.M.) zur Heilig Kreuz Kapelle führt der Weg an der Stutzkapelle Burgholz, Kapelle zur schmerzhaften Mutter vorbei. Von Oberrickenbach aus beginnt der Anstieg über einen Bergwanderweg zum höchsten Punkt der Route, dem Wellenberg (1213 m ü.M.) Über den wunderschönen Aussichtspunkt Eggeligrat gelangt man hinunter zur Kapelle Bettelrüti mit ihrem herrlichen Blick aufs Engelbergtal. Weniger geübten oder älteren Berggängern wird empfohlen, den normalen Wanderweg über Burgholz, Brand nach Bettelrüti zu nehmen.

Über den neuen Waldwanderweg geht die Route dann weiter nach Altzellen zur Kapelle St. Joder und dann ins Engelbergtal runter zur Kapelle Grafenort. Von da aus geht man am Aawasser entlang zur Sebastianskapelle im Dörfli und wieder zurück nach Wolfenschiessen.

Die lokale Route 564 hat eine Gesamtlänge von 20 km und einen Höhenunterschied von rund 700 m, welche man in einer Zeit von rund 6 h bewältigen kann. Die Pfarrkirche und ihre umliegenden Gebäude bestechen durch ihr interessantes und bis heute erhalten gebliebenes Ensemble. Dazu zählen nebst der Kirche (1777), das Beinhaus (1693), der Friedhof, das Missionskreuz (1651) und die Bruder Konrad Scheuber-Klause (16. Jahrhundert).

Das Innere der Pfarrkirche zeichnet sich durch seine klare Raumgestaltung aus, unter Verwendung von Wandpilastern mit reizvollen Stuckkapitellen im Rokokostil. Die Kirche besitzt dank ihrer wohlproportionierten Fenster eine hervorragende Lichtführung. Der spätbarocke Kirchenbau verfügt über prächtige Deckengemälde und gehört aufgrund seiner ausgewogenen Proportionen zu den hervorragendsten Bauten des Tiroler Baumeisters Johann Anton Singer. An der südlichen Peripherie des Friedhofes steht das 1693 erneuerte Beinhaus, eine niedrige Kapelle mit hohem Ziegeldach und polygonalem Chorabschluss. Es bildet mit seinen beiden seitlichen Portalen ein offenes Torhaus, als Durchgangspforte zum Friedhof und zur Kirche. Das Schiff ist mit einer Stucktonne überwölbt. Das Gesims läuft hinter der Scheidewand in den hohen, runden Chor
hinein. Die alte Bezeichnung ’Beinhaus’ wird durch die Totenschädel in den beiden Nischen an der Rückwand erklärt. Die Kapelle wurde 1883 neu erbaut. Das alte baufällige Stutzkäppeli war etwas kleiner und stand schon an der gleichen Stelle, als Bruder Konrad Scheuber sich in der Bettelrüti aufhielt (1547 – 1559).

Der Sakralbau besitzt ein steiles Giebeldach mit einem Türmchen aus der Bauzeit. Die Glocke, ebenfalls aus dem Jahr 1883, ist dem hl. Remigius geweiht. An der Westfassade befindet sich ein Vorzeichen mit gewalmtem Vordach. Rundfenster und Nische sind mit einer Figur des Bruder Konrad Scheuber ausgestattet. Die Kapelle wird 1567 erstmals urkundlich erwähnt; 1578 wurde sie mit zwei Altären zu Ehren der Mutter Gottes geweiht. Das Erdbeben von 1601 zerstörte die Kapelle weitgehend. Dabei blieb die Figur Christi unversehrt, was als Wunder gewertet wurde. Unverzüglich wurde die Kapelle wieder aufgebaut und 1604 zu Ehren unserer lieben Frau und der Apostel Petrus und Paulus wieder eingeweiht.

1786 wurde die Kapelle durch den heutigen Bau ersetzt, eine verkleinerte Kopie der Kirche Wolfenschiessen. Sie besitzt einen hohen Wert im Ortsbild und steht unter eidgenössischem Denkmalschutz.

Die Altäre stammen aus der Werkstatt des Kaspar Josef Waser in Wolfenschiessen mit Bildern des Kunstmalers Josef Heymann aus Sarnen. Die Deckengemälde sind Werke von Josef Martin Obersteg aus Stans. Anstelle des ursprünglichen Dachreiters und des Turmes von 1888 wurde anlässlich der Restaurierung 1974/75 der heutige neue Glockenturm erstellt. Am Abhang des Wellenbergs wurde im Jahre 1700 auf der Bettelrüti die Kapelle zur Erinnerung an Bruder Konrad Scheuber erbaut und eingeweiht.

Der schlichte Bau mit polygonalem Chorabschluss wird umfasst von brusthohem, verputztem Bruchsteinmauerwerk. Das Chorgewölbe besteht aus einer unregelmässigen Tonne, mit Stichkappen über den zwei Fenstern. Das Vorzeichen hat eine flache Bretterdecke. Im spitzbogigen Portal ist im Sandstein die Jahreszahl 1698 eingemeisselt. Das Gebälk des Dachreiters ist mit Blech verkleidet. Das Glöcklein stammt aus der Bauzeit.

Chor und Schiff sind durch ein hölzernes Gitter getrennt. Im Schiffsgewölbe hat Carl Georg Kaiser 1911 ein Leinwandbild mit der heiligen Magdalena befestigt. An beiden Seitenwänden befindet sich je ein Rundbogenfenster mit Bleiverglasung. Die Kapelle auf dem Altzeller Berg wurde 1482 zu Ehren des hl. Joder geweiht. Das Erdbeben von 1601 beschädigte das Gebäude. Erst 1725 wurde ein neuer, 40 Fuss hoher Turmhelm errichtet. Bei der Innenrenovation von 1789 wurde die Holzdecke durch ein Gipsgewölbe ersetzt. 1965 erfolgte die Erneuerung des Turmes und von 1972 bis 1976 fand eine Gesamtrenovation statt.

Der Innenraum ist mit einer Tonne überwölbt, die Deckenbilder sind von Martin Obersteg dem Jüngeren. Im Schiff finden sich zwei Rundbogenfenster mit Wappenscheiben.

An der Südwand befindet sich ein neunteiliger Theodul-Zyklus (auch ’Teufel-Glocke-Legende’ genannt) aus dem beginnenden 17. Jahrhundert. Zu gleicher Zeit entstanden die Fresken im Schiff mit Szenen aus den Evangelien und der Apostelgeschichte. Bedeutend ist der sehr wertvolle Barockaltar aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die im Jahr 1689 durch das Kloster Engelberg errichtete barocke Kapelle ist der Ersatz für einen um 1550 entstanden Vorgängerbau. In den Neubau wurde die Reliquie vom Heiligen Kreuz übertragen, welche bereits 1519 von einer Jerusalem-Fahrt mitgebracht worden war. Die Wahl des Zentralbaus verweist daher auf die zylindrisch errichtete frühchristliche Kirche über dem Grab Jesu in Jerusalem. Als Architekt wird der Einsiedler Mönch Kaspar Moosbrugger vermutet.

Dem oktagonalen Zentralbau mit geschweiftem Kupferdach und
Laterne ist westseitig eine grosszügige, offene Vorhalle mit toskanischen Säulen vorgelagert. Gegen Osten schliessen der Chor mit Firsttürmchen und die Sakristei am Chorhaupt an. Die Kapelle St. Sebastian und Rochus im Dörfli wurde anstelle eines baufälligen Bildstöckleins nach einer Pestepidemie im Jahre 1620 erbaut.

Die kleine Kapelle mit polygonalem Chor besteht aus Bruchsteinmauern und folgt mit ihrem gedrungenen Glockenturm einer mittelalterlichen Bautradition.
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